Gut gemixt statt frisch versiegelt...

Verdichtung ist das Zauberwort der modernen Stadtentwicklung. Die Bundesländer respektive Städte werden sich mit diesem Thema in Zukunft noch mehr auseinandersetzen müssen, um deren zum Teil klamme finanzielle Situation nicht weiter zu verschärfen. Natürlich wird man in Ballungsräumen weiterhin auch in peripheren Lagen neue Quartiere schaffen müssen, aber wohl überlegt und untereinander abgestimmt. Man hat bei manchen Entwicklungskonzepten, die sich an Stadt- oder Ländergrenzen befinden, mitunter das Gefühl, dass die verantwortlichen Stellen nach der durch Menschenhand gezogenen Grenze den Abgrund einer flachen Erde vermuten, aber gewiss keinen zusammenhängenden, korrespondierenden Lebens- wie Arbeitsraum. 

Tatsächlich darf es nicht um die weitere Versiegelung von Flächen gehen, sondern um  Verdichtung in bereits infrastrukturell aufgeschlossenen Gebieten. Auch seitens der Behörden nimmt man sich des Themas mittlerweile an. Einige innerstädtische Stadtteilentwicklungsgebiete – aber auch singuläre Entwicklungen – zeigen, dass man sich in die richtige Richtung bewegt. Wiens ehemals innerstädtische Bahnhofgebiete dürfen hierbei als gute Beispiele in der jüngeren Vergangenheit herangezogen werden, wo zum Beispiel beim Nahbereich des jetzigen Hauptbahnhofs Hochhäuser die Bedeutung des Gebiets für die ganze Stadt betonen, man aber zugleich darauf geachtet hat, sich gen Süden bei der Höhenentwicklung in das umliegende Areal einzubetten. Auf Graz’ Reininghausgründen oder in der ebenfalls westlich der Mur gelegenen Smart City entwickelt man gerade durchaus ausgewogen, da hier mit Bedacht an exponierten Stellen hoch gebaut wird um so die steirische Landeshauptstadt in die Zukunft zu führen ohne dabei das Stadtbild zu vergessen. In Linz liebäugelt man beim ehemaligen Postverteilerzentrum mit 12 Hochhäusern und entsprechenden Sockelzonen. Es bewegt sich was in Österreichs urbanen Zentren und es entstehen neue, attraktive Quartiere bzw. Stadtteile.

Daraus ergibt sich, dass man sich infolge der Mehrgeschossigkeit sich nicht immer auf eine Nutzungsart konzentrieren kann oder sollte. Stadtentwicklung muss Vielschichtigkeit bedeuten und damit müssen sich eben nicht nur die Behörden, sondern auch die Entwickler, Betreiber und Investoren entsprechend auseinandersetzen. 

Als GBI AG haben wir uns dieses Themas bereits länger angenommen und treiben mit unseren Partnern Mixed-Use-Konzepte voran. Das gilt sowohl für die Kombination mit Hotels als auch mit Serviced- bzw. Student-Apartments. Als jüngstes Beispiel in Österreich dürfen wir hier das künftige „Ari Rath-Haus“ beim Bahnhof Heiligenstadt nennen. Hier werden unter einem Dach Serviced- und Student-Apartments in einer vertikalen Untergliederung errichtet. Abgerundet wird dieser Nutzungsmix mit Gastro-/Geschäftsflächen im Erdgeschoß, die das Areal (hier insbesondere den vorgelagerten Leopold-Ungar-Platz, als künftiges neues Zentrum im Stadtquartier Muthgasse) weiter beleben werden. Das wird seitens der hiesigen Bevölkerung aber auch seitens der sich hier befindlichen Unternehmen wie auch des Bezirks mehr als begrüßt.

Andernorts wird dies gar gefordert, so zum Beispiel beim derzeit größten Projekt der Firmengruppe am Hauptbahnhof in Düsseldorf, wo wir neben drei Short- bzw. Longstaykonzepten eine große Gastronomiekette unterbringen werden. Derzeit scheint der Trend zu sein, dass man Garagen oder „Stand-alone-Einzelhändler“ mit anderen Nutzungen in die Höhe wachsen lässt. Und das ist auch gut so, wie wir bspw. bei einem unserer Projekte in Berlin in Karlshorst sehen, wo wir unser SMARTments business mit einem Nettomarkt kombiniert haben. Das kommt an und funktioniert hervorragend, für die Betreiber wie für die Nutzer. Und für die Investoren ist es wichtig, die Mieterstruktur des Investments zu diversifizieren. Bleibt nur noch abzuwarten, wie künftige Mixed-Use-Konzepte aussehen werden. Innerstädtische Logistikimmobilien werden in Zeiten des E-Commerce den stationären Geschäftsflächen mehr und mehr den Rang ablaufen. Dahingehend wird der künftige Business-Reisende oder Student in Zukunft sein Päckchen wohl vielleicht gleich im Erdgeschoß seiner (temporären) Unterkunft abholen können. Ideen wird man bei jedem neuen Projekt nach wie vor immer wieder aufs Neue zu entwickeln haben um nachhaltige wie erfolgreiche Projekte in Städten bzw. Stadtquartieren zu gewährleisten. Dem haben wir uns als DIE Ideenentwickler verschrieben

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