Spatenstich in Hamburg-Harburg für den Bau von 174 Apartments für Studierende und Auszubildende sowie eine Kita

Neubau am Binnenhafen durch Lorenz Gruppe, NORD PROJECT und GBI als wichtiger Beitrag für ein nachhaltiges Quartier

Hamburg, 12.04.2022 - Mit dem Spatenstich am Binnenhafen im Hamburger Bezirk Harburg hat der Bau von 174 Apartments für Studierende und Auszubildende sowie einer Kindertagesstätte mit 55 Plätzen offiziell begonnen. Das traditionelle Startsignal gaben auf dem Grundstück in der Theodor-Yorck-Straße Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, Baudezernent Hans-Christian Lied, Lutz Wiemer als stellvertretender Vorstands-vorsitzender der HanseMerkur Grundvermögen AG sowie Vertreter der drei Projektentwickler Lorenz Gruppe, NORD PROJECT und GBI. Nach dem Abschluss von Erdarbeiten und Pfahlgründung entsteht bis Herbst 2023 ein siebengeschossiger Neubau mit Staffelgeschoss. Die Kögel Bau GmbH & Co KG ist als Generalunternehmer mit der Fertigstellung des Gebäudes beauftragt.

Die Apartments für die 174 Studierenden und Auszubildenden werden zwischen ca. 18 und 28 Quadratmeter groß und voll möbliert sein. Hinzu kommen ein Fahrradstellplatz pro Einheit, eine Dachterrasse für Treffen und Events, ein Gemeinschaftsraum mit Terrasse sowie ein Lernraum im Erdgeschoss. Zu der Kita im Erdgeschoss gehört eine Außenspielfläche.

Eine Besonderheit des Projektes in Harburg ist die Bereitstellung von Wohnangeboten für unterschiedliche Nutzergruppen: 23 Apartments in der Wohnanlage in Harburg werden durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) öffentlich gefördert. 15 Einheiten gehen laut der Vereinbarung mit der Stadt speziell an Auszubildende. Acht Apartments werden dem von der Sozialbehörde initiierten Programm „Hier wohnt Hamburgs Jugend“ zur Verfügung gestellt.

Strategisch günstige Lage für zahlreiche Nutzergruppen

„Dieses Projekt im Harburger Binnenhafen ist nicht nur für Studierende und Auszubildende ein Gewinn sondern auch für Familien“, freut sich Sophie Fredenhagen, Bezirksamtsleiterin in Harburg, im Rahmen des feierlichen Spatenstichs: „Mit der Einrichtung von zusätzlichen Kita Plätzen wird so auch die Grundlage geschaffen, dass noch mehr Familien mit Kindern in den Binnenhafen ziehen und gemeinsam mit Studierenden und Auszubildenden das Quartier beleben und weiter wachsen lassen. Besonders hervorzuheben ist außerdem die soziale Komponente bei diesem Vorhaben. Das Projekt vereint konventionelle Apartments für Studierende und Auszubildende mit einem Mix von öffentlich geförderten Apartments und solchen für regional ansässige gemeinnützige Träger unter einem Dach.“

Die Lage ist attraktiv nicht nur für Studierende, die dort wenige Meter vom Wasser entfernt und dennoch strategisch günstig zu den Zielen des studentischen Lebens und dem Hauptgebäude der TUHH inklusive Campus logieren wollen. Ein weiterer Vorteil ist: Zu der einen Kilometer entfernten Harburger Innenstadt dauert der Fußweg 20 Minuten. Geschäfte und vielfältige Gastronomie-Angebote sind damit schnell erreichbar, auch dank der guten Anbindung mit dem ÖPNV. „Selbst nach den Verbesserungen der vergangenen Jahre hat Harburg in dieser Lage auch für die Zukunft noch erhebliches Entwicklungspotenzial“, ist Frank Lorenz, Geschäftsführer der Lorenz Gruppe, überzeugt: „Darauf haben wir gehofft, als wir vor 12 Jahren begonnen haben, diese Fläche östlich des Schellerdamms zu entwickeln. Dies ist besonders überzeugend eingetreten.“

Für Baudezernent Hans-Christian Lied wertet der Neubau das gesamte Stadtteil-Areal auf: „Das Studierendenwohnheim schließt eine der wenigen noch verbliebenen Lücken im Quartier Harburger Brücken und wird mit der gut gestalteten Backsteinfassade den Straßenzug der Theodor-Yorck-Straße hervorragend ergänzen. Der Binnenhafen hat bislang lediglich ca. 1.500 Einwohner. Die knapp 200 neuen studentischen Bewohner werden dazu beitragen, den Stadtteil weiter zu beleben.“

Der Neubau in der Theodor-York-Straße bietet nicht nur in Sachen gesellschaftlichem Nutzen Vorbildliches – mit der Kombination geförderter und trägergebundener Apartments – sondern auch in Sachen Einsparung von Ressourcen. Bei den in Harburg vorgesehenen speziellen Spannbeton-Fertigdecken werden rund 50 Prozent weniger Beton und ca. 80 Prozent weniger Stahl verbaut als bei herkömmlichen Fertigungs-Konzepten. Wegen damit verbundener Gewichtsreduzierung verringern sich die Treibhausemissionen im gesamten Tragwerk bis hinunter zu den Fundamenten. Ca. 12 Prozent CO2-Reduzierung spart alleine das Material der verwendeten speziellen Brespa-Decken im Vergleich zu einer konventionellen Stahlbeton-Umsetzung ein.

Die Immobilie in der Theodor-Yorck-Straße wird nach ihrer Fertigstellung in den von der HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) initiierten Spezial Immobilienspezialfonds HMG Grundwerte Wohnen SOZIAL eingebracht. Im Rahmen des Spatenstichs erklärte Lutz Wiemer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der HMG, warum dieses Investment ideal passt: „Die besondere Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte gewinnt stetig an Bedeutung und ist für institutionelle Investoren wie uns bei jeder Anlageentscheidung selbstverständlich. Wesentliche Kriterien hierfür sind bei diesem Investment vorbildlich umgesetzt, zum Beispiel durch die öffentliche Förderung und das zusätzliche gemeinnützige Kontingent.“

Die Zusammenarbeit von NORD PROJECT, der GBI Unternehmensgruppe und der HanseMerkur Grundvermögen AG umfasst nicht nur solche Projektentwicklungen wie in Harburg. Die GBI Capital GmbH übernimmt auch das Deal-Sourcing für weitere Investments des Spezialfonds, dessen Zielvolumen 500 Millionen Euro beträgt. Zudem wird die HMG auch bei künftigen Anlagen beraten, etwa zu den unterschiedlichen öffentlichen Fördermöglichkeiten in den 16 Bundesländern oder zu KfW-Mitteln. „Geförderte Wohnungen und Apartments für Studierende erfüllen dabei die Anforderungen an das S in ESG – also den gesellschaftlichen Nutzen von Immobilien – so gut wie kaum eine andere Anlageform“, erläutert Reiner Nittka, Sprecher des Vorstands der GBI Holding AG.

Zahl der SMARTments student in Hamburg steigt auf rund 600

Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer der NORD PROJECT freut sich, dass die SMARTments student-Angebote in der Hansestadt mit dem Objekt in Harburg weiteren Zuwachs bekommen und somit 2023 insgesamt rund 600 Wohnplätze umfassen. Bereits im Betrieb sind Angebote am Hühnerposten, am S-Bahnhof Berliner Tor sowie seit dem Start des Wintersemester 2021/2022 ein SMARTments student im Münzviertel. Am Schulterblatt wird im Herbst dieses Jahres ein Haus mit geförderten Studentenwohnungen folgen. „Wir müssen bei den steigenden Baukosten, den daraus resultierenden Mieten und dem enormen Anstieg der Betriebskosten die Haushaltsbudgets der Studierenden und Auszubildenden im Auge behalten“, so Ernst: „Bei den aktuellen Preisentwicklungen werden solche Wohnprojekte mit bezahlbaren Kosten immer schwieriger.“

Erster jüdischer Richter in Deutschland als Namensgeber

Gemäß der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, mit der GBI und NORD PROJECT bei den Studierenden-Apartments zusammenarbeiten, trägt jedes SMARTments den Namen einer jüdischen Persönlichkeit, die mit der Region verbunden war. Die Immobilie in Harburg erhält im kommenden Jahr den Namen „Gabriel Riesser Haus“. Der 1806 in Hamburg geborene und 1863 ebenfalls in seiner Heimatstadt gestorbene Riesser war ein deutscher Rechtsanwalt, Notar, Journalist, Politiker und als Obergerichtsrat der erste jüdische Richter in ganz Deutschland. Zudem kämpfte er für das Ziel eines aufgeklärten, gleichberechtigten jüdischen Lebens in Deutschland. Gabriel Riesser wurde anerkannt als Vorkämpfer der jüdischen Emanzipation und liberaler Grundwerte im Zusammenleben in der Stadt.


Foto-Credit „NORD PROJECT“

expand_less