Serviced Apartments und Aparthotels zählen zu den gefragtesten und attraktivsten Anlageklassen im Gastgewerbe. Eine Vorschau auf den Global Serviced Apartments Industry Report 2020 (GSAIR) hat ergeben, dass der globale Bestand des Segments seit Juni 2018 um 14,75 Prozent gestiegen ist. In Europa ist die Zahl der verfügbaren Einheiten um 25 Prozent gewachsen, was auf Kapazitätserweiterungen und Neueröffnungen, insbesondere in Großbritannien, Deutschland und Frankreich, zurückzuführen ist.
Serviced Apartments und Aparthotels in Europa zeigen weiterhin beeindruckende Wachstumszahlen und Leistungen, wie die jüngsten Erhebungen von STR belegen.
Beim REVPAR war 2019 eine konstante Performance in Deutschland (85 US $) zu verzeichnen, in Großbritannien dagegen ein Rückgang um ein Prozent (auf 142 US $). Die weniger entwickelten Märkte schnitten gut ab, wobei Spanien einen Anstieg um 4,3 Prozent auf 100 US $ verbuchen konnte. Die Auslastungszahlen sahen solide aus, wobei Deutschland durchschnittlich 78 Prozent Auslastung erzielte, Großbritannien 81,6 Prozent und Spanien 76 Prozent. Auch die ADR zeigte sich durchweg stark - in Deutschland lag der sektorweite Wert bei 118 US $, im Vereinigten Königreich bei 176 US $ und in Spanien bei 130 US $.
Großbritannien hat eine Abschwächung sowohl im Hotel- als auch im Serviced-Apartment-Sektor hinnehmen müssen, dennoch ist die Auslastung der Serviced Apartments dort immer noch höher als die der Hotels (81,6 gegenüber 78,2 Prozent). Bei der ADR: £ 130,17 vs. £ 94,70, und dem REVPAR: £ 106,24 vs. £ 74,07. Die hohen Preise im Königreich sind vor allem den Innenstadtlagen der Objekte zuzuschreiben - bei einem besonderen Vorteil für London - sowie zusätzlichen Nutzflächen pro durchschnittlichem Apartment. Der Londoner Markt ist äußerst lebhaft, mit einer durchschnittlichen Auslastung zwischen 78 und 95 Prozent je nach Größe der Einheiten; die höchste Auslastung verzeichneten Studio- und Ein-Zimmer-Einheiten.
Ein Bericht von HVS hat ergeben, dass das Wachstum des Sektors auf dem gesamten Kontinent das der Hotels übertrifft. Die Pipeline des Sektors wird bis 2022 um 23.600 zusätzliche Apartments wachsen, was ihn zu einem der aktivsten Subsektoren in der "Hospitality Industry" macht. Großbritannien steht für ein Drittel dieser Entwicklung; dort sind in den nächsten vier Jahren 7.507 Apartments geplant. Auf London entfallen 39 Prozent der gesamten britischen Pipeline, gefolgt von Manchester (16 Prozent), Edinburgh und Cambridge mit jeweils rund 10 Prozent.
Auf Deutschland kommen rund 25 Prozent der Europa-Pipeline, wobei Frankfurt 20 Prozent der Expansion des Sektors auf sich gezogen hat, Berlin 15 Prozent, Hamburg 11 Prozent, Düsseldorf 10 Prozent und München neun Prozent. Damit einher geht der Markteintritt vieler internationaler Brands in Deutschland. Weitere Märkte mit hohen Pipeline-Zahlen sind Irland (2.807 Einheiten), Frankreich (2.070), die Niederlande (872) und Polen (734).
Deutschlands Entwicklungspipeline macht unglaubliche 143 Prozent des vorhandenen Bestands aus. In Großbritannien sind es 45 Prozent, und in Irland, wo Dublin einen Aparthotel-Boom erlebt, beträgt dieser Anteil sogar sage und schreibe 405 Prozent.
Der Mitverfasser des Berichts, Simon Hultén, Partner bei HVS, kommentiert: "Da der Sektor immer mehr zum Mainstream wird, beobachten wir, dass die Betreiber auf eine weitere Expansion in wichtige Destinationen drängen. In Großbritannien und Deutschland ziehen sie in sekundäre und tertiäre Städte, da es in den großen Städten immer schwieriger wird, geeignete Grundstücke zu sichern. Die von uns befragten Kreditgeber unterstützen gerne weitere Projekte, insbesondere in den Gateway-Städten, obwohl Marke und Standort wichtige Voraussetzungen sind und einige Bedenken über das Überangebot in einigen westeuropäischen Märkten geäußert werden."
Text stammt von George Sell - Chefredakteur bei International Hospitality Media, einem in London ansässigen Verlag. Ebenso ist er Event Manager und überwacht die Websites "Serviced Apartment News", "Boutique Hotel News" und "Short Term Rentalz".
